10. Europäisches Regionaltreffen

Wirtschaftswachstum und sozialer Fortschritt müssen in Hand in Hand gehen

Die umfassende Respektierung der grundlegende Prinzipien und Rechte bei der Arbeit sind die unabdingbare Grundlage für die Arbeitswelt, so ILO-Generaldirektor Guy Ryder.

Nachricht | 3. Oktober 2017
Istanbul, Türkei (ILO News) – Um die Herausforderungen der Zukunft der Arbeit zu meistern, müssen Wirtschaftswachstum und sozialer Fortschritt Hand in Hand gehen, so ILO Generaldirektor Guy Ryder in seiner Rede an die Delegierten der Länder des 10. Europäischen Regionaltreffens in Istanbul, Türkei.



„Wir werden immer häufiger und nachdrücklicher an die politischen Konsequenzen erinnert, wenn aufgestaute Frustrationen der Bürgerinnen und Bürger auf die in ihren Augen unangemessenen politischen Entscheidungen treffen“, so ILO-Generaldirektor Guy Ryder.

Die makroökonomischen Daten der Region haben sich – anderes als noch vor kurzem erwartet - besser entwickelt. Der ILO-Generaldirektor fügte hinzu, dass diese Zahlen nicht die Tatsache verdecken können, dass die Arbeitslosigkeit in vielen Ländern besorgniserregend hoch ist. Dies betrifft besonders junge Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer. Viele Länder müssen sich noch immer von den Folgen der Krise erholen.

„Aber Europa und Zentralasien können sich auf positive Errungenschaften verlassen, um den Herausforderungen zu begegnen. Diese umfassen starke, unabhängige und repräsentative zusammengesetzte Sozialpartner und fest etablierte Sozialsysteme. Ihr nachhaltiger Bestand erfordert fortwährende Wachsamkeit, institutionelle und soziale Infrastrukturen sowie Ausbildungskapazitäten für nachhaltige, erfolgreiche und konkurrenzfähige Unternehmen.“

Guy Ryder fügte hinzu: „Es gibt eine weitere Voraussetzung, die ich hier in Istanbul unterstreichen möchte. Dies ist der unbestreitbare Respekt für die grundlegenden Prinzipien und Rechte bei der Arbeit, als unabdingbare Grundlage aus der sich alles Weitere ableitet.“

Bezugnehmend auf die Ereignisse im Juli 2016 in der Türkei sagte der ILO-Generaldirektor, dass alle Maßnahmen zur Verteidigung der demokratischen Rechte und Freiheiten im Land im Einklang mit den grundlegenden Prinzipien und Recht bei der Arbeit stehen müssen, die in den von der Türkei ratifizierten ILO-Übereinkommen formuliert sind.

Die 51 europäischen und zentralasiatischen ILO-Mitglieder der Region treffen sich alle vier Jahre. Das Thema des diesjährigen Treffens lautete „Die Zukunft menschenwürdiger Arbeit in Europa und Zentralasien – Chancen und Herausforderungen“.